NEWSLETTER 4

Liebe Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Göttingen,
liebe Freunde/innen und Bündnispartner/innen,

am Montag, dem 13. Februar, berät der Kulturausschuss des Göttinger Kreistages über die Zukunft der Kreismusikschule. Aus diesem Anlass erscheint dieser Newsletter, der sich diesmal auch ausschließlich mit dem Thema Kreismusikschule beschäftigt.
Mohan – Rieke – Hans Georg – Eckhard – Konrad – Andreas

Inhalt des Newsletters:

Pressemitteilung: Die Kreismusikschule als öffentliche Bildungseinrichtung erhalten

(Änderungs-)Antrag der Gruppe LINKE/PIRATEN/PARTEI+ zum Kulturausschuss am 13.2.

Elternbrief

Die Geschichte der Musikschule und einer ROT/GRÜNEN Personalpolitik


PRESSEMITTEILUNG

Die Kreismusikschule als öffentliche Bildungseinrichtung erhalten

Die Mehrheitsgruppe aus SPD, Grüne und Freie Wähler, wollen handstreichartig die öffentliche Kreismusikschule liquidieren. In gerade einmal 8 Tagen will sich die Mehrheitsgruppe im Kreistag aus der gesellschaftlichen Verantwortung für die musisch-kulturelle Verantwortung von 2000 Schülerinnen und Schülern stehlen und den Weg für private Musikschulanbieter freimachen. Aus den Tarifverträgen des öffentlichen Dienstes sollen prekäre Honorarverträge für die Musiklehrer werden. Am 13. 2. kommt dazu eine Vorlage in den Kulturausschuss, die dann am 22. 2. im Kreistag beschlossen werden soll.
Die Gruppe Linke/Piraten/Partei+ protestiert aufs Entschiedenste gegen das Vorgehen, wie auch den Antrag. die Gruppe fordert die Erhaltung als öffentliche Bildungseinrichtung. Das ist wertvolle Bildungsarbeit. Dazu muss es eine finanzielle Unterstützung seitens des Landkreises geben, die Kooperation mit der VHS würde die Effizienz steigern.

„Kostensenkung durch Hungerlöhne für die Musiklehrer*innen darf es nicht geben. Die Arbeitsverhältnisse müssen sozialversicherungspflichtig sein und dem TVÖD entsprechen. Durch das Gebaren des Geschäftsführers Eberwien und des Kreisrat Riethig ist der KMS geschadet worden. Dieses muss Teil der öffentlichen Debatte werden.“ fordert M. Ramaswamy, stellv. Gruppensprecher.

Die Liquidierung der Musikschule darf nicht ohne Debatte über die Bühne gehen. Das ist ein undemokratisches und intransparentes Verhalten, das nicht zu akzeptieren ist. Über Duzende kommunale Musikschulen werden in Niedersachsen erhalten – das muss auch im Landkreis Göttingen möglich sein. Alle Beteiligten müssen in den Prozess miteinbezogen werden.

Es wird kurzfristig geprüft, unter welchen Bedingungen die Verwaltung der Kreismusikschule zukünftig von der VHS-Göttingen-Osterode gGmbH übernommen werden könnte.
Die VHS wird gebeten zu erklären, unter welchen finanziellen und personellen Bedingungen sie die Verwaltung / Werbung / Abrechnung / Personalverwaltung der KMS übernehmen würde. Die Übertragung der Aufgaben könnte im Rahmen seines Dienstleitungsvertrages erfolgen. Darüber hinaus sind Synergieeffekte in der Zusammenarbeit (Personal, Räume, Werbung) mit dem Ziel, einer Kosteneinsparung ergänzend zu prüfen. Eine verbindliche Rückmeldung wird bis zum 31.3.2017 erwartete.

Die Stelle des Direktors der Musikschule wird aktuell nicht neu besetzt. Die drei leitenden pädagogischen Mitarbeiter/innen (Altmeppen/Gottschalk/Hunke) sollen die pädagogische Leitung gemeinsam übergangsweise übernehmen. Ihre Unterrichtsverpflichtung wird übergangsweise reduziert.

Es wird zu einem runden Tisch unter Federführung z.B. des Geschäftsführers/Mitarbeiter des Landesverbandes der Musikschule zur Zukunft der Musikschule des Landkreises eingerichtet. Der Landesverband übernimmt die Moderation des Runden Tisches. Beteiligte an dem runden Tisch sollten Eltern, Musikschullehrer/innen, Geschäftsführung, Betriebsrat, Landkreisverwaltung sein. Ergebnisse werden dem Aufsichtsrat und den zuständigen Gremien des Landkreises nach der Sommerpause vorgelegt.
Alle weitergehenden Entscheidungen erfolgen nach Vorlage des Ergebnisses des runden Tisches.
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Änderungsantrag zur Sitzung des AKSP am 13.02.2017

zur Vorlage 0026 / 2017 (TOP 5)
Beschlussvorschlag:

Es wird kurzfristig geprüft, unter welchen Bedingungen die Verwaltung der Kreismusikschule zukünftig von der VHS-Göttingen-Osterode gGmbH übernommen werden könnte. Die VHS wird gebeten zu erklären, unter welchen finanziellen und personellen Bedingungen sie die Verwaltung/Werbung/Abrechnung/Personalverwaltung der KMS übernehmen würde. Die Übertragung der Aufgaben könnte im Rahmen seines Dienstleitungsvertrages erfolgen. Darüber hinaus sind Synergieeffekte in der Zusammenarbeit (Personal, Räume, Werbung) mit dem Ziel, einer Kosteneinsparung ergänzend zu prüfen. Eine verbindliche Rückmeldung wird bis zum 31.3.2017 erwartete.

Die Stelle des Direktors der Musikschule wird aktuell nicht neu besetzt. Die drei leitenden pädagogischen Mitarbeiter/innen (Altmeppen/Gottschalk/Hunke) sollen die pädagogische Leitung gemeinsam übergangsweise übernehmen. Ihre Unterrichtsverpflichtung wird übergangsweise reduziert.

Es wird zu einem runden Tisch unter Federführung z.B. des Geschäftsführers/Mitarbeiter des Landesverbandes der Musikschule zur Zukunft der Musikschule des Landkreises eingerichtet. Der Landesverband übernimmt die Moderation des Runden Tisches. Beteiligte an dem runden Tisch sollten Eltern, Musikschullehrer/innen, Geschäftsführung, Betriebsrat, Landkreisverwaltung sein. Ergebnisse werden dem Aufsichtsrat und den zuständigen Gremien des Landkreises nach der Sommerpause vorgelegt.

Alle weitergehenden Entscheidungen erfolgen nach Vorlage des Ergebnisses des runden Tisches.
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Liebe Eltern,

der Erhalt unserer Musikschule, ihres Unterrichtsangebotes in der Fläche, steht kurz
vor dem Aus!

Um nachdrücklich auf die Notwendigkeit dieses Angebots hinzuweisen, brauchen wir
ihre tatkräftige Unterstützung!

Am Montag, den 13.02.2017 um 16.00 Uhr trifft sich der Kulturausschuss des
Kreistages GÖ/OHA zu einer Sondersitzung mit dem Thema:

Beendigung des musikalischen Bildungsangebot in der Fläche

im Kreishaus in der Reinhäuser Landstraße 4 in Göttingen.

Das bedeutet, dass der Musikunterricht Ihrer Kinder vor Ort schon morgen nicht
mehr angeboten werden kann!

Wir brauchen Ihre/Eure Hilfe:

• Wir treffen uns am Mo, den 13.02.2017 um 15.15 Uhr vor dem
Haupteingang des Kreishauses in Göttingen.
• Kommen Sie mit Ihren Kindern u. Instrumenten (soweit tragbar)
• Wir wollen musizieren und singen, Details teilen die
InstrumentallehrerInnen mit.
• Nachfolgend der Text zum Lied „Bruder Jakob“:

Bruder Riethig, Bruder Riethig,
was kommt noch, was kommt noch,
Bildung in der Fläche, Bildung in der Fläche,
die muß sein, sag nicht nein.

• Auch ihr Name auf unserem Positionspapier kann helfen!

Wenn ihr Name dort stehen darf, und/oder sie mit ihren Kindern am
13.02.17 dabei sein können, um uns zu unterstützen u.den Musikunterricht
ihrer Kinder vor Ort zu sichern, bitte kurze Mail an:

klaudiawinkler@web.de, oder ihren InstrumentallehrerIn bis zum 9.2.2017
Weitere Infos finden sie auf:www.betriebsexpress.de / www.goest.de

Herzlichen Dank für ihre Unterstützung!
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Die Geschichte der Musikschule und einer ROT/GRÜNEN Personalpolitik

Die Musikschule war über Jahrzehnte Teil der Landkreisverwaltung. Es gab eine pädagogische Leitung der Musikschule und eine Verwaltungsleitung, die Verwaltung oblag einem Angestellten des Landkreises Göttingen. Zuerst war das Herr Thiele, zum Schluss Herr Volkwein, jeweils Mitarbeiter des Kulturamtes des Landkreises. Zur Unterstützung der Arbeit Musikschule gab es einen Beirat, in dem die Fraktionen vertreten waren. Wichtige Entscheidung zum Angebot der Musikschulen, Gebühren, Gruppen oder Einzelunterricht, Personal wurden im öffentlichen Kulturausschuss des Landkreises getroffen.

Immer wieder hat es insbesondere von der SPD Angriffe auf die Musikschule gegeben. Die Musikschule arbeite nicht kostendeckend, war das wesentliche Argument. Wobei anzumerken ist, dass Musikschulen zu den kulturellen Angeboten gehören, die nicht kostendeckend arbeiten können, wie z.B. auch das Deutsche Theater oder das Göttinger Symphonieorchester. Etwas verkürzt dargestellt, die CDU/GRÜNE standen hinter der Musikschule, so dass die SPD nie einen politischen Partner für die Abwickelung der Musikschule gefunden hat. In der Stadt Göttingen ist das nämlich geschehen, dort gibt es keine öffentliche Musikschule mehr.

Nach Gründung der KVHS Südniedersachsen gGmbH wurde der Betrieb der Musikschulen mit den Standorten in Hann. Münden, Rosdorf, Duderstadt und Osterode in die neue GmbH übertragen.

Die Musikschullehrer/innen wurden vom Landkreis Göttingen zu der neuen GmbH abgeordnet.

Geschäftsführer wurde Herr Eberwien, der diese Aufgabe als Nebenjob zu seiner Tätigkeit bei der vhs Göttingen-Osterode übernahm. Herr Eberwien hatte keine Erfahrung mit der Leitung der Musikschule. Das hinderte den Aufsichtsrat der gGmbH nicht, hierfür eine Vergütung von 40 000.- Euro im Jahr zu vereinbaren. Da Herrn Eberwien die Erfahrung fehlte, wurde die Stelle eines Musikschuldirektors und eines stellv. Musikschuldirektor geschaffen. Ohne Ausschreibung wurde die Stelle vom Aufsichtsrat besetzt. Nachdem der neue Musikschuldirektor aus gesundheitlichen Gründen nach einem halben Jahr die Tätigkeit aufgeben musste, erfolgte zum 1.12.2015 eine Neubesetzung. Diesmal wurde die Stelle ausgeschrieben und mit Herrn Möller besetzt, jemanden der keinerlei Erfahrung mit der Leitung einer Musikschule hatte, trotzdem hat der Aufsichtsrat für Herr Möller votiert. Vor wenigen Wochen hat Herr Möller eine Eigenkündigung ausgesprochen, so dass aktuell die Musikschule wieder ohne Direktor dasteht. Zwischenzeitlich ist Herr Eberwien als Geschäftsführer entlassen worden, so das es keine Führungsstruktur mehr gibt.

Die Leidtragenden dieser falschen Entscheidungen sind nicht der Aufsichtsrat oder die Kreistagsabgeordneten sondern die Beschäftigten und die Musikschüler. Der Aufsichtsrat hat seit seiner Gründung falsche personelle Entscheidungen mit dem Ergebnis getroffen, dass jetzt die Zukunft der Musikschule auf dem Spiel steht.

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