LINKE/ PIRATEN/PARTEI+ fordern Stellungnahme gegen Würgassen

Die Kreistagsgruppe LINKE/PIRATEN/PARTEI+ im Göttinger Kreistag lehnt das geplante Zwischenlager für schwach- und mittelradioaktiven Müll in Würgassen und die damit verknüpfte Inbetriebnahme des Endlagers Schacht Konrad in Salzgitter entschieden ab und möchte das der Landkreis entsprechend Stellung bezieht.

Überraschend und ohne jegliche Vorankündigung hatte die zuständige Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung verkündet Anfang März verkündete ihr „Logistikzentrum für das Endlager Konrad“ in Würgassen errichten zu wollen.

Kreistagsabgeordneter Dr. Mohan Krischke Ramaswamy: „Das ist Politik nach Gutsherrenart. Bevölkerung und Kommunalpolitik sollen vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Das ist undemokratisch. Wir fordern die Solidarisierung des Landkreises mit den Bürgermeistern und Kommunalpolitikern der Stadt Beverungen (NRW), der Samtgemeinde Boffzen (Niedersachsen) und der hessischen Städte Bad Karlshafen und Trendelburg, die sich in einer gemeinsamen Erklärung gegen das Zwischenlager gewendet haben.“

Die Kreistagsgruppe befürchtet, dass das nur 40 km von Göttingen entfernte Würgassen so zur Drehschreibe für schwach- und mittelradioaktiven Müll werden könnte. Gruppenvorsitzender Dr. Eckhard Fascher: „Die zulässige Strahlung entspricht der der Castortransporte mit hochradioaktiven Müll. Die Transporte aus den gesamten Bundesgebiet würden mit Sicherheit auch durch Göttingen gehen, Unfälle sind möglich.“

Zeitgleich soll auch das Endlager Konrad in Betrieb genommen werden, dessen Genehmigung bereits 2002 erteilt wurde und dessen Betrieb ohne Würgassen nicht möglich ist. Dr. Fascher: „Zu den Sicherheitsstandards von Atommülllagern muss die Möglichkeit der Rückhol- und Revidierbarkeit gegeben sein. Eben das lässt aber das Konzept für Konrad nicht zu. Wir sind an der Seite der Anti-AKW-Initiativen gegen Konrad und Würgassen, die ein Ende der Atomenergie in Deutschland und dann eine grundlegend neue gesellschaftliche Verständigung über den Umgang mit allen Arten von Atommüll auf der Basis des aktuellen Stands von Wissenschaft und Technik fordern.“

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