Die P2+-Kreistagsfraktion zeigt sich fassungslos angesichts des geplanten Vorgehens der Stadt zur Evakuierung der im betroffenen Gebiet lebenden Menschen. Das Land hat für diese Situation die strengen Corona-Regeln teilweise ausgesetzt, um den Betroffenen die Unterbringung in Hotels oder bei Freunden und Verwandten zu ermöglichen. Eine medizinisch notwendige Maßnahme auszusetzen ist unverantwortlich.
Wie die Kreistagsfraktion nun erfuhr, ist für die Bewohner des Geflüchtetenheims vor Ort allerdings eine gesundheitlich besonders riskante und unwürdige Unterbringung geplant: Sie sollen für diesen Zeitraum u.a. in Containern untergebracht werden auf engstem Raum und unter Aussetzung der Hygienevorschriften und Kontaktbeschränkungen.
„Ein solch unsensibles Vorgehen ist aus unserer Sicht nicht akzeptabel und lässt mich an der Vernunft der Planer doch sehr zweifeln. Die Bewohner*innen des Geflüchtetenwohnheims sind nicht unabhängig, haben meist keine Freunde oder Verwandte hier, bei denen sie mal eben unterkommen können. Aufgrund des fehlenden Aufenthaltsstatus sind sie an Göttingen gebunden. Nun werden sie in dieser ohnehin beängstigenden Situation bewusst gesundheitlicher Gefahren ausgesetzt und ihrer letzten Würde beraubt. Wir appellieren an die Stadt, die Betroffenen ausschließlich kostenfrei so unterzubringen, dass die Corona-Hygieneregeln und Kontaktbeschränkungen eingehalten werden können, angesichts rapide steigender 7-Tage-Inzidenzwerte in Göttingen.“ erläutert Fraktionsvorsitzender Dr. M. Ramaswamy.
Die Kreistagsfraktion P2+ fordert daher eine menschwürdige Unterbringung kostenfrei nur in Hotels, Gästehäusern oder Pensionen die zur Zeit ohnehin nicht genutzt werden.